25 Millionen Euro Bußgeld – so lautet das Ergebnis der Ermittlungen gegen die Deutsche-Bank-Tochter DWS. Der Vorwurf: Greenwashing. Die Staatsanwaltschaft sieht es als erwiesen an, dass DWS in ihren Werbematerialien ESG-Investments aggressiv und irreführend dargestellt hat. Die Realität in den Fonds entsprach demnach nicht den Versprechen.

Der Fall zeigt, was ich bereits im Zusammenhang mit der Klage gegen Adidas betont habe: Nachhaltigkeitskommunikation ist kein Marketing-Buzzword, sondern ein Reputationsrisiko mit rechtlicher Relevanz. Wer ESG als Verkaufsargument nutzt, muss auch ESG liefern – nachprüfbar, dokumentiert und glaubwürdig.

DWS hat – wie viele andere Unternehmen – den Fehler gemacht, Nachhaltigkeit als Etikett zu behandeln, nicht als Substanz. Das rächt sich. Denn die Zeit der symbolischen Kommunikation ist vorbei. Investoren, Öffentlichkeit und Aufsichtsbehörden verlangen belastbare Aussagen. Alles andere wird zunehmend sanktioniert – nicht nur mit Imageschäden, sondern auch rechtlich und finanziell.

Für Unternehmen bedeutet das: Wer Vertrauen aufbauen will, braucht eine ESG-Kommunikation, die faktenbasiert, transparent und anschlussfähig an die Realität ist. Greenwashing ist keine Grauzone mehr – es ist ein strategischer Fehler. Nachhaltigkeit beginnt nicht im Marketing, sondern im Geschäftsmodell. Und Kommunikation muss diesem Anspruch gerecht werden.


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