Warum stöhnt der Mittelstand über die neuen Berichtspflichten zur Nachhaltigkeit und ESG gemäß der CSRD? Das Online-Magazin Markt und Mittelstand inszeniert den armen Atlas als Parabel des ehrbaren Kaufmanns, der unter der Last der Moral zusammenbricht – eine durchaus kreative, aber vielleicht übertriebene Darstellung. Es scheint, als würden viele Unternehmen die Aufgabe überschätzen.
Erstens: Viele Daten sind vorhanden. Im Kern handelt es sich um einen redaktionellen Prozess. Unternehmen müssen Daten vor allem aufbereiten und präsentieren.
Zweitens: Das Interesse an den Berichten ist vorhanden. Besonders Abnehmer mittelständischer Produkte – insbesondere Zulieferer für große OEMs – verlangen diese Daten sowieso, oft in elaborierten Fragebögen. Unternehmen, die ihre Daten gut aufbereitet haben, machen hier Effizienzgewinne.
Drittens: Das Denken in Strategien, Maßnahmen und Zielen, wie es die CSRD fordert, ist anschlussfähig an die Entwicklung von neuen Geschäftsfeldern und -modellen. Viele Unternehmen sind auf einem guten Weg und müssen nur Feinjustierungen vornehmen.
Viertens: Der Mittelstand wird zur zweiten Welle der Umsetzung gehören und kann von den Tools und Best Practices der Vorreiter sehr profitieren. Vor allem die großen Unternehmen entwickeln derzeit Lösungen, die auch für KMU wirksam sein werden.
Erfahrungsgemäß sind übrigens Verbandsvertreter skeptischer als die Unternehmen selbst. Unternehmen sollten das Angstmarketing von einigen, laut kommunizierenden Softwareanbietern und Beratern ignorieren. So kompliziert ist es nicht!
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